[GIB]
[spackparade]
[wird die begrifflichkeit des spackens so verstanden, wie sie gemeint ist - oder drohen nicht doch missverständnisse?]

aktuelle Berichte!!! u.a. Spackparadenbericht!
Am 30.11. findet der 3. globale Aktionstag des Peoples Global Action-Netzwerkes statt. Aufhänger hierfür ist die Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Seattle/USA. (Vgl. hierzu den im Anschluß abgedruckten Bericht von der zweiten Peoples Global Action-Konferenz in Indien, im August 1999). An Diesem Aktionstag möchten wir uns mit einer (angemeldeten) Spackparade beteiligen, welche am Wasserturm in Prenzlauer Berg beginnen, alsdann eine Runde um den Kollwitzplatz drehen und sich schließlich nach und durch Mitte - mit Endstation Hackescher Markt - hindurch -spektakeln könnte.

[spackparade]

Konzept für eine:

Spackparade

Gegen Umstrukturierung und Neoliberalismus

Am 30.11., ab 19:30 Uhr von Prenzlauer Berg nach Mitte

Was aber ist das, eine Spackparade? Fangen wir damit an, was unter dieser auf keinen Fall verstanden werden sollte: Eine Spackparade ist zum einen keine Anti-BonzInnen-Parade, und das aus mindestens vier Gründen: Erstens sollte sich linksradikale Politik um gesellschaftliche Verhältnisse kümmern, nicht um BonzInnen, deren Existenz überhaupt erst durch besagte Verhältnisse ermöglicht wird. Zweitens ist die Sozialfigur der Bonzin eine viel zu eng und ungenau gestrickte; es gibt mehr BonzInnen, als mensch denkt! Drittens unterschlägt die Rede von den BonzInnen, daß bonziges Verhalten auch von solchen Menschen an den Tag gelegt wird, welche zwar gerne BonzInnen wären, dies aber nicht bzw. noch nicht sind. Viertens führt das Denken in BonzInnen-Schablonen deshalb in die Irre, weil es den Eindruck nahelegt, neoliberale Umstrukturierung bestünde in erster Linie aus Edel-Fresstempeln, Schickimicki-Läden, luxusmodernisierten Altbauwohnungen etc. Das aber ist falsch: Umstrukturierung umfaßt auch Multiplexkinos, Konsum- und Unterhaltungspaläste (wie z.B. die Potsdamer Platz-Akaden), aufgenobelte U-Bahnstationen etc. Desweiteren sollte eine Spackparade aber auch nicht als autonomer Kiezspaziergang aufgefaßt werden, dessen vorangiges Ziel die Verteidigung sogenannter Freiräume ist. Derartiges Kampfansinnen ist zwar ultranotwendig, sollte aber nicht mit Anti-Umstrukturierungs-Politik gleich bzw. ineingesetzt werden. Denn unter'm Strich ist neoliberale Umstrukturierung nur vor dem Hintergrund global erfolgender Umstrukturierungsprozesse begreifbar!

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Demnach sollten sich auf einer Spackparade lauter solche Menschen tummeln, die allesamt - jedenfalls irgendwie - um die Tumb- & Torheiten jedweder Anti-BonzInnen-Kiez-Romantik Bescheid wissen, die es umgekehrt aber trotzdem für angebracht halten, entlang einer Strecke zu paradieren, die mit ihren Restaurants, Gallerien, Livestyle-Geschäften, Edelboutiquen etc. fast schon zum SWinnbild neoliberaler Umstrukturierung geworden ist! Denn daß Anti-BonzInnen-Kiez-Romantik nur um den Preis zahlreicher Verkürzungen zu haben ist, bedeutet ja keinesfalls. daß es nicht trotzdem erforderlich wäre, praktische Interventionspunkte zu bestimmen, von denen aus Umstrukturierung und Neoliberalismus auf die Tagesordnung gesellschaftlicher Auseinandersetzungen 'gepusht' werden könnte. Ja, und nur einer dieser Interventionspunkte ist eben das umstrukturierte Kiezquartier zwischen Kollwitzplatz und Hackeschem Markt.

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Eingeladen zur Spackparade sind folglich alle, die abspacken möchten gegen Umstrukturierung und Neoliberalismus, die also Wut, Ekel und Verzweiflung nicht weniger zum Besten geben möchten als Lust, Sinnlichkeit und Kampfeswillen! Praktisch erfordert dies Phantasie genauso wie Mut und Entgrenzung - und somit das Motto: WERDET NÄRRISCH, FLIPPT AUS, SPACKT AB! [Baut Wägen, Betten und Anhänger, verkleidet Euch, rüstet Euch aus!]

[spackparade]

Vorbild für ein derartiges Paraden-Spektakel, welches durchaus bissig & konfrontativ daherkommen sollte, könnten die diversesten Bausteine aus CSD-Umzügen sein, aus der Anti-Papst-Demo, den Auslach-Paraden des Militärs, den Anti-Gelöbnis-Aktionen, der legendären 1. Mai-Demo gegen nächtliche Ruhestörung etc Stichwort Nacht: Aus mindestens drei Gründen sollte die Parade nicht vor 19:30 Uhr an den Start gehen: Erstens sind um diese Zeit besonders viele Menschen zu Hause. Zweitens sind gerade die Sauf- und Fressetablissements vor allem in den Abendstunden gefüllt. Drittens sind es nicht zuletzt die nächtlichen Stunden, welche die Phantasie und das Handeln beflügeln ...

[spackparade]

Es bleibt: Alle, die glauben, auf einer solchen Parade einen Ort für sich finden zu können, sind aufgefordert, dies mit selbstbestimmten Beiträgen zu tun. Dies umfaßt auch die Aufforderung, mit eigenständigen Flugblättern, Plakaten und Spuckis zur Parade zu mobilisieren! Ansonsten: Diskutiert, kommuniziert!

Ein P.A.R.A.D.E.N.K.O.M.I.T.T.E.E. [unter demnächst hoffentlich vielen K.O.M.I.T.E.E.S.]

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