Hier sind erste Berichte
zum Global-Action-Day in Deutschland (Stand: 01.12.99, 10 Uhr):
BERLIN
Die Parade wies auf ungewoehnliche Art auf die Folgen der neoliberalen
Politik und Globalisierung auf lokaler Ebene (die Umstrukturierung im Stadtteil,
"Kiez") hin, mit Sprechchoeren und Transparenten die nach mehr Ordnung,
Sauberkeit, Polizei riefen. Sie forderten Trockenobst und "Wohlstand fuer
Aale". "Eins, zwei, drei, mehr Polizei!" skandierten die ParadeteilnehmerInnen
angesichts von zwei Wasserwerfern, Raeumpanzern und allerhand anderem Geschuetz,
die aber traurigerweise nicht zum Einsatz kamen. Stattdessen schmissen
die Demonstrierenden mit Pflastersteinen aus Styropor, mit Holzspaenen
und Sahne um sich.
Unterwegs wurden parkierende Autos und die Buergersteige blitzblank
poliert. Die PolizistInnen guckten etwas verwirrt, bemuehten sich aber
trotzdem, alle Luxusfresstempel und Schickmicki-Laeden zu schuetzen, an
denen wir vorbeikamen und wunderten sich, warum diese nicht angegriffen
wurden. Vermutlich hatten sie den Passus, es gehe nicht um Anti-BonzInnen-Kiez-Romantik,
in den verschiedenen Aufrufen (siehe z.B.
http://www.freespeech.org/inter/spack.htm)
ueberlesen.
Dias, die teilweise auf Haeuserwaende projiziert wurden ("Jam the WTO"),
unterhielten mit Abenteuern von Dr. Spack und den Klingonen, und auf Demos
seltene zu hoerende Schlagermusik (Rex Gildo, aber auch Lieder wie "Heidi"
und Dschingis Khan") liessen die Teilnehmenden ausgelassen tanzen.
BOCHUM
Vor dem Lufthansa-City-Center machten einige AktivistInnen von Kein Mensch
ist illegal eine sehr anschauliche Demonstration der aktuellen Abschiebepraxis.
Diskussionsveranstaltung und Nachbereitung zum Thema am 9. Dezember in
Bahnhof Langendreer (Bochum)
TÜBINGEN GloBALLisierung spielen. 30 Leute spielten in der Tübinger Innenstadt zwei Stunden die WTO-Verhandlungen als Fußballspiel nach. Dabei bewegten sie sich vor allem auf dem Straßenraum. Die AktivistInnen hatten einige Schweirigkeiten mit der Polizei. Weitere Treffen sind geplant - Kontaktadresse ist die alte Adresse. - siehe Tübingen-Seite
HAMBURG Food no bombs. Die Food no bombs Gruppe Hamburg hat eine Food no bombs Aktion gemacht.
HANNOVER Critical Mass Demo in Hannover Die Hannoveraner Gruppen haben eine Critical Mass Demo mit 40-50 Leuten gemacht und sind durch die Innenstadt geradelt. Dabei wurde vor der Zeitarbeitsfirma Adecco gegen Leiharbeit demonstriert. Danach ging's weiter zum Expo-Café, schließlich wurde die Demo von der Polizei aufgelöst. Kontakt: wie gehabt.
BRAUNSCHWEIG In Braunschweig gab es eine Anti-Abschiebeaktion
MÜNCHEN 200 TeilnehmerInnen in München In München waren 200 Leute auf einer Demo gegen Siemens, die WTO und gegen die Exekution von Mumia Abu Jamal. Es gab eine Zwischenkundgebung zu Mumia Abu Jamal vor dem US-Konsulat. Dort war aufgrund eines "Wiener Abkommens" offiziell allerdings die Kritikmöglichkeit an den USA eingeschränkt - weit mehr als durch deutsche Gesetze.
http://www.freespeech.org/inter/n30/aktuell.htm http://gib.squat.net/millenium/ http://gib.squat.net/infopool/
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