From: Klaus von Raussendorff <raussendorff@home.ivm.de> VN-Mitgliedschaft Jugoslawiens kein Spielball für NATO-Aggressoren!Nach Informationen aus diplomatischen Kreisen in Belgrad hat die Ständige Vertretung der Republik Kroatien bei den Vereinten Nationen in New York Konsultationen eingeleitet, welche die Annahme einer Entschließung der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Ziel haben, mit der die Mitgliedschaft der Bundesrepublik Jugoslawien in den VN beendet werden soll.Dies wäre das erste Mal seit Bestehen der VN, daß die Vollversammlung einberufen werden soll, um einen Mitgliedsstaat aus der Weltorganisation auszuschließen. Es wäre ein gravierender Anschlag auf die Universalität der Organisation, käme einer groben Manipulation der Generalversammlung gleich und schüfe einen schwerwiegenden Präzedenzfall einer Verletzung der Charta der Vereinten Nationen. Nach Art. 6 kann ein Mitglied, nur "auf Empfehlung des Sicherheitsrats durch die Generalversammlung aus der Brganisation ausgeschlossen werden." Der gegenwärtige Status der Bundesrepublik Jugoslawien ist durch die Resolution des Sicherheitsrats 777 (1992) v. 19.9.1992 und die Resolutionen der Generalversammlung 47/1 v. 19.4.1992 und 47/229 v. 28.4.1993 geregelt. Um den Status Jugoslawiens in den Vereinten Nationen zu ändern, wäre eine neue Entschließung des Sicherheitsrats und der Generalversammlung erforderlich. Eine Unterstützung des kroatischen Vorschlags in der Generalversammlung käme auch einer Verletzung der Rechte des Sicherheitsrates gleich. Die USA bestreiten der Bundesrepublik Jugoslawien das Recht, die Mitgliedschaftsrechte der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien in den Vereinten Nationen fortzusetzen, verlangen, daß Jugoslawien sich um die VN-Mitgliedschaft neu bewirbt und verweigern dem Land seit September 1992 das Recht, an den Arbeiten der Generalversammlung teilzunehmen. Tatsächlich ist die Mitgliedschaft der BR Jugoslawien in den VN in der Stellungnahme des Rechtsberaters der Vereinten Nationen nach Annahme der GV-Resolution 47/1 bestätigt worden. Auf dieser Grundlage unterhält das Sekretariat der Vereinten Nationen, der Generalsekretär und andere, mit der BR Jugoslawien wie mit allen anderen Vollmitgliedern der Vereinten Nationen reguläre Kontakte, sendet z.B. regelmäßig Noten an die Regierung und die Ständige Vertretung der BR Jugoslawien. Die BR Jugoslawien zahlt - im Gegensatz zu den USA, deren Mitwirkungsrechte wegen Nichtzahlung von Beiträgen eigentlich suspendiert werden müßten - ordnungsgemäß ihre Beiträge zum VN-Haushalt. Die Fahne Jugoslawiens und das Namensschild des Landes sind am Sitz der UNO zu sehen. Alle Dokumente und schriftlichen Mitteilungen der BR Jugoslawien an den Sicherheitsrat, die Generalversammlung und ihre Gremien und Organe und an die Sonderorganisationen der Vereinten Nationen werden als offizielle Dokumente der Vereinten Nationen veröffentlicht und verteilt. Die BR Jugoslawien ist Unterzeichnerstaat der beim Generalsekretär der Vereinten Nationen hinterlegten internationalen Konventionen. Das Verfahren des jugoslawischen Beitritts zur Chemiewaffenkonvention, deren Hauptbefürworter gerade jene Länder sind, die den Status der BR Jugoslawien infrage stellen wollen, ist eingeleitet. Die Machenschaften, durch welche einflußreiche westliche Länder den Status Jugoslawiens infragezustellen versuchen, beruhen auf Manipulation und Erpressung der Weltorganisation. Sie bedienen sich unbegründeter Behauptungen über angebliche Zweideutigkeiten bei der Interpretation der GV-Resolution 47/1. Es scheint das Ziel dieser Machenschaften zu sein, Jugoslawien, das durch die NATO-Aggression Opfer schwerster Verbrechen gegen den Frieden und die Menschheit und Zeuge massivster Verletzungen der Charta der Vereinten Nationen geworden ist, daran zu hindern, in den Vereinten Nationen seine Stimme zu erheben. Wenn wir als verantwortliche Bürger unseres Landes unwidersprochen zulassen, daß sich die Bundesregierung an dieser Intrige beteiligt, machen wir uns mitschuldig. Schreibt an die Bunderegierung, nutzt die parlamentarischen Möglichkeiten, um von der Bundesregierung zu verlangen, daß sie sich bedingungslos für die vollen Mitwirkungsrechte der BR Jugoslawien in den Vereinten Nationen einsetzt. Im übrigen hat sich für die Aufhebung aller Sanktionen gegen Jugoslawien nun laut Tanjug v. 9.11.99 auch der Sonderberichterstatter der VN-Menschenrechtskommission für das ehemalige Jugoslawien ausgesprochen. (siehe Anlage). Auch die Forderung nach Stop der Sanktionen ist weiter mit Nachdruck zu erheben. (AIK-Info 11-11-99)
Anlage Quelle: http://www.mfa.gov.yu/Bilteni/Engleski/b091199_e.html#N8 UN - YUGOSLAVIA - DIENSTBIER - SANCTIONS U.N.'S DIENSTBIER CALLS FOR LIFTING OF ALL ANTI-YUGOSLAV SANCTIONSNEW YORK, November 9 (Tanjug) - The U.N. Human Rights Commission's Special Rapporteur on the former Yugoslavia Jiri Dienstbier has called for the lifting of all sanctions and bans against Yugoslavia.In his latest report to U.N. Secretary-General Kofi Annan, which will be circulated as an official document among members of all General Assembly and Security Council committees, Dienstbier also urged the world community to offer the necessary humanitarian assistance to Yugoslavia. Describing the critical situation in the Yugoslav Republic of Serbia's Kosovo and Metohija Province, Dienstbier warned that Serbs, Gypsies and other non-Albanians were the target of ethnic cleansing and that they were being killed, while their property was plundered and their houses storched. He said that the problem was that all that was happening in the presence of the U.N. Civilian Mission to Kosovo and Metohija (UNMIK), the U.N. peacekeeping force KFOR and officials of the OSCE. He lashed out against leaders of the ethnic Albanian terrorist organisation calling itself Kosovo Liberation Army (KLA), saying that they had formed parallel authorities in the Province, ignoring UNMIK and decisions creating the basis for the functioning of both U.N. Missions in the Province - the security as well as the civilian. He said that, in addition to Serbs, Gypsies and other non-Albanians who had been expelled from Kosovo and Metohija and had sought refuge in other parts of Serbia, ethnic Albanians threatened by KLA had also fled the Province. He said that the total number of persons who had fled the Province since mid-June when the U.N. mission was deployed there amounted to about 250,000, saying that nearly all non-Albanians had left the Province within a short period of time. Although most of the assessments Dienstbier made in his report are objective, some are unacceptable. Consequently, he tried to draw a parallel between the ethnic cleansing of Serbs and other non-Albanians by ethnic Albanian terrorists, and measures that Yugoslav state security forces allegedly took against the ethnic Albanian population in their legitimate defence of the country and the people from terrorism. Referring to measures to be taken to stabilise the situation in Kosovo and Metohija, Dienstbier said that steps should be taken immediately to ensure the respect for laws and to bring to justice and punish all those who had committed murder, plunder and had harassed civilians.
TEXTE DER BEITRÄGE BEIM BERLINER HEARING AM 30. OKTOBER 1999,
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