vom einband:
der deutsche krieg war nach 1945 nicht zu ende. doch um wieder militärisch eingreifen zu
kønnen, musste er vorläufig und gezwungenermassen als ideologischer fortgesetzt werden:
bitburg 1985, historikerdebatte 1986, wiedervereinigung 1989, umgestaltung der KZ-gedenkstätten
1991/1992, neue wache 1993, holocaust-mahnmal 1989-1999, wehrmachtsausstellung 1996-1997, walser 1998
sind stationen, die je für sich genommen bestimmte politische und psychische funktionen für die
deutsche nachkriegsgesellschaft erfüllt haben. die richtung wechselte mehrmals, aber am ende stand
doch ein resultat.
erst im nachhinein vollendet sich das geschehen zu einem bild der zwangsläufigkeit:
von bitburg 1985 bis zum deutschen krieg 1999 hat keine gerade linie;
die emanzipation der deutschen von ihrer vergangenheit verlief allerdings ebenso zwanghaft, wie sie sich
im retrospektiven blick als zwangsläufig darstellt.