u.n.i.t.y. - über alle grenzen: solidaritäts-HS gegen isolationshaft 15. JULI 2003
ABC zum hungerstreik am 15.07.2003
mitglieder von ANARCHIST BLACK CROSS haben sich am 15. juli 2003 durch einen eintägigen hungerstreik mit den weltweiten gefangenenkämpfen gegen folter, isolation und knast solidarisiert. die letzten stunden wurden in berlin mit mitgliedern von TAYAD, die sich vom 12.-20. juli in einem einwöchigen hungerstreik befinden, verbracht.
der 1000. tag des todesfastens revolutionärer gefangener gegen die in der türkei eingeführten isolationsknäste ('F-typen') bildete den rahmen für diese solidaritätsaktion.
aus dem aufruf vom TAYAD-komitee hamburg:
"AM 15. JULI 2003 SCHREITET DAS TODESFASTEN IN DEN 1000. TAG
LASST UNS AM 1000. TAG AM HUNGER DER GEFANGENEN TEILHABEN
es ist nicht einfach, einen todesfastenwiderstand über 1000 tage fortzusetzen. in diesem widerstand haben 107 revolutionäre gefangene bis heute ihr leben verloren. annähernd 500 gefangene haben bleibende schäden davongetragen.
ihre vergangenheit und ihre zukunft wurden ausgelöscht. am 20. oktober des jahres 2000 begannen die revolutionären gefangenen in mehreren gefängnissen der türkei einen todesfastenwiderstand gegen die isolationshaft. am 19. dezember desselben Jahres wurden 28 gefangene bei einer militärischen operation ermordet. das massaker wurde mit verschiedensten waffen, gasbomben, nervengas und mit bulldozern angerichtet. 6 weibliche gefangene wurden bei lebendigem leib verbrannt.
den gefangenen, die diesen angriff verletzt überlebten und die spuren dutzender gasbomben an ihrem körper haben, wurden ärztliche behandlungen verwehrt. für die gefangenen öffnete sich mit den F-typen eine neue seite. das todesfasten, das gegen die isolationshaft begonnen wurde, wird heute unter isolationshaftbedingungen von neuen todesfastengruppen fortgesetzt.
dies ist unser aufruf: sich gegen die isolationshaft zu stellen, bedeutet sich gegen die folter und gegen die massaker zu stellen! die F-typen zu unterstützen, aus welchen gründen auch immer, bedeutet die unterstützung von tod und folter! gegen die isolationshaft zu sein, bedeutet gegen tod und folter zu sein! jede/r, die/der von sich behauptet, auf der seite des rechts, auf der seite der demokratie zu sein oder von sich behauptet, ein mensch zu sein, rufen wir dazu auf, ihrer/seiner verantwortung nachzukommen!"
ebenfalls gilt unsere solidarität den gefangenenkämpfen in spanien gegen das isolationssystem ('F.I.E.S'-system). isolation stellt eine verletzung grundsätzlicher menschenrechte dar. die in dEUtschland entwickelte isolationshaft ('weiße folter') und erstmalig offiziell in 'STAMMHEIM' angewandte, dient weltweit als vorbild zur zerschlagung von widerstand und revolutionären bewegungen.
wir werden isolation, folter und todesstrafe niemals als grundlage einer gesellschaft akzeptieren, der wir als menschen angehören.
die kriminalisierung unserer schwesterorganisation CRUZ NEGRA ANARCHISTA (C.N.A./A.B.C.) und die verhaftung unserer companera AMANDA (C.N.A./A.B.C.) und drei * weiterer anarchistInnen letzte woche in spanien thematisierten wir in unserer erklärung zum solidaritätshungerstreik am 15. juli 2003 gegen folter, isolation und knast, die wir einem angehörigen der spanischen botschaft überreichten, bevor wir die letzten stunden des hungerstreiks gemeinsam mit mitgliedern von TAYAD am alexanderplatz verbrachten.
befreit die gefangenen.
für die anarchie - freiheit und glück!
ABC BERLIN
16.07.2003
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